Hörspielrezension:
Meister Eder und sein Pumuckl - Pumuckl und die Mundharmonika

Ein Vergleich der Fassungen mit Alfred Pongratz und Gustl Bayrhammer als Meister Eder

Hallo Leute,

ich möchte jetzt mal gerne meine erste Rezession schreiben und darin eine meiner Lieblingspumucklfolgen, nämlich jene mit der Mundharmonika, kommentieren, analysieren und die Aufnahme der 70er mit jener der 80er (= jene mit Pongratz mit jener mit Bayrhammer als Eder) vergleichen.

Besonders gut gefällt mir an dieser Folge, dass die Dialoge alle eine sehr gut gewählte Länge haben. Man merkt beim Zuhören gar nicht, wie schnell dabei eine halbe Stunde vergeht. Bei der 70er-Version ist anzumerken, dass die Folge für die Pongratzaufnahmen überraschend lange geworden ist. Im Gegensatz zu anderen Folgen gibt es jedoch erfreulicherweise nie Aussteuerungsprobleme.
Offensichtlich hat man sich für Aufnahme 2 (= 80er-Version) wirklich die Mühe gemacht alle beteiligten Schauspieler noch einmal ins Studio zu holen. Aus meiner Sicht sind bei Aufnahme 2 auch einige kleinere Verbesserungen durchgeführt worden.
So singen die Freunde von Meister Eder nicht mehr viermal, sondern nur noch dreimal "In München steht ein Hofbräuhaus". Oder sagen wir, sie versuchen es zu singen... Weiter finde ich erfreulich, das Pumuckl bei Aufnahme 2 unter dem Männerchor zu hören ist, während er bei Aufnahme 1 (= 70er-Version) den gesamten Chor übertönt. Der Chor gefällt mir bei Aufnahme 2 übrigens auch insgesamt besser, als bei der Ersten. Das Einzige, was ich schade finde, ist, dass beim Erzählertext von Riehl, in welchem er erzählt, wie Pumuckl die Mundharmonika "fladert", die Untermalung mit Mundharmonikamusik bei der Neuaufnahme weggelassen wurde. Ein Schmunzeln konnte ich mir bei Aufnahme 1 nicht verkneifen, als ausgerechnet Bayrhammer in seiner Rolle als Mechaniker Schmidt gröhlte: "Also so einen Kobold, den schoff ich mir auch amol on. Der is an oln schuld, des is jo uuungeheuer praktisch!". Er sollte ihn bald darauf bekommen...


Pumuckl und die Mundharmonika - mit Alfred Pongratz als Meister Eder 

Die einzigen Szenen, welche wirklich geschnitten wurden, sind die Erzählertexte von Riehl und die beiden Teile, in denen Pumuckl alleine redet, nachdem er die Mundharmonika in die Werkstatt verschleppte bzw. ganz am Ende. Eine interessante Tatsache ist bei "Meister Eders Freunden Michl und Ramsleder" (= bei den Schauspielern Michael Lenz und Max Grießinger) zu beobachten: Während die Beiden bei der ersten Aufnahme so klingen, als hätten sie gerade am Vortag ein Trinkgelage hinter sich gebracht, klingen sie in der Zweiten wirklich so, als würden sie sich gerade bei einem lustigen Bierabend befinden. Wäre interessant zu erfahren, ob dies Zufall oder beabsichtigt war. An dieser Stelle muß jedoch ohnehin bemerkt werden, dass Max Grießinger in mehreren Pumucklhörspielen bewiesen hat, dass er perfekt einen Betrunkenen Spielen kann.

Alles in allen ist diese Folge sicher eine der Besten die es gibt.

Daniel

Die Aufnahme von 1984 mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder ist auch heute noch im Handel erhältlich; zum Glück wurde "nur" die Covergestaltung geändert!
 

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